Xaver Aschenbrenner (Sazellan) 1802 Michael Fischer (Sazellan) 1827 Michael Bernstetter 1831 Josef Klee 1837 Josef Breuer 1845 Georg Kunz 1850 Josef Muggenthaler 1857 Georg Schneiderbauer 1863 Josef Seibert 1864 Josef Fischer 1865 Ferdinand Schmid 1867 Josef Meyer 1870 Josef Fischer 1870 Georg Albert 1874 Georg Siegl 1889 Kajetan Schwertl 1895 Josef Waindinger 1901 Ludwig Weinzier1 1907 Elsa Prummer 1907 Emilie Weiß 1909 Wolfgang Wagner 1912 Maria Schleinkofer 1914 Alfons Loibl (Aushilfe) 1.5.1924 Franz Daffner 1.8.1924 Kath. Eggerdinger 16.4.1925 Hildegard Senninger 1.9.1927 Franz Stelzenberger (Aushilfe) 1.1.1928 Ludwig Vogl 1.4.1928 - 15.7.1945 Barbara Schade (Aushilfe) 1.2.1930 - 20.7.1930 Maria Weishäupl 16.9.1931 Anna Huber (Aushilfe) 8.1.1932-10.3.1932 Therese Käufl verehel. Karrer 1.4.1932 - 1.10.1948 Kläre Kerndorf 1.9.1945 - 9.8: 1946 Johann Lindmeier 9.9.1946-24.4.1947 Georg Bösche 21.4.1947 Dorothea Massny 7.5.1947-31.7.1953 Ludwig Vogl 1.9.1948 - 31.7.1962 (ab 1.8.1962 im Ruhestand)Quelle: Ludwig Vogl, Chronik von Saulburg, 1962, ungedruckt.
Am 18. April 1945 wurde Straubing bombardiert. Ein normales Leben in der Stadt war kaum möglich. Jeder suchte auf dem Land einen sicheren Platz. Meine Eltern, meine kleine Schwester und ich, dazu noch zwei bekannte Familien hatten uns das Schloß Saulburg auserkoren. Schloß Saulburg war seit langem ein beliebter Ausflugsort für uns Straubinger gewesen, leicht mit dem Fahrrad zu erreichen.
Mit einem Pferdegespann eines bekannten Bauern aus Kirchroth fuhren wir nun in den Burghof. ein. Siehe da, welch böse Überraschung! Der ganze Hof war besetzt mit Militärfahrzeugen von SS-Angehörigen. Die gefürchteten Soldaten verbrannten Papiere - Dokumente in einem steinernen Brunnentrog. Für uns gab es keine Umkehr mehr. Von den Besitzern, der Familie Widmann, die hier im Schloß eine Gastwirtschaft betrieb, und der dazugehörigen Klara wurde uns im 1. Stock der Rittersaal zur Verfügung gestellt. Der Saal war völlig leer. Er lag über der Gaststube und dem großen Tor. Über uns kampierte noch eine Straubinger Familie.
Strohsäcke waren unsere primitive Einrichtung. Da sich in unserer Gesellschaft auch zwei junge Damen befanden, lud sich der Chef der SS-Führung ein. Bei Kerzenschein beschwor er seine Treue zu seinem SS- Führer Himmler. Falls dieser Schwur in einer Verteidigung des Schlosses ausartete, waren wir vom Regen in die Traufe gelangt.
Die Tage vergingen, der Kanonendonner rückte näher. Unsere Angst wuchs. Doch als wir eines Morgens erwachten, wir trauten unseren Augen nicht: Kein einziges SS-Fahrzeug war mehr zu sehen. Sie waren alle abgefahren. Der Burghof war leer. Erleichtert atmeten wir auf.
Am selben Tag brachte ein Bierfahrer aus Straubing auf einem klapprigen Auto die letzte Bierlieferung. Später erfuhren wir, daß dieser Bierfahrer auf dem Rückweg zur Stadt Opfer eines Tieffliegerangriffes geworden war.
Auch meine Mutter fuhr am gleichen Tag noch einmal mit dem Rad nach Straubing. Mit einer Bekannten ging ich ihr durch den Wald entgegen. Als wir den Waldrand erreichten, überflog uns ein amerikanischer Tiefflieger in Richtung Schloß Steinach. Wir bekamen große Angst und traten eilig wieder durch den Wald den Rückweg zum Schloß Saulburg an. Dabei sahen wir die letzten Reste unserer Armee: Alte Männer, junge Burschen lagerten in den Seitenwegen der damals noch nicht asphaltierten Straße. Endlich, am Abend kehrte auch unsere Mutter wohlbehalten aus Straubing zurück. Wie erleichtert atmeten wir da auf! Als wir dann plötzlich Schloß Steinach in Flammen stehen sahen, glaubten wir, daß der Tiefflieger, der uns am Waldrand überflogen hatte, der Auslöser des Brandes war. Doch später erfuhren wir, daß die SS vor ihrem Abzug das Schloß Steinach angezündet hatte, um Dokumente zu vernichten.
Es vergingen noch einige Tage voller Unsicherheit. Dann tauchte auf der Straße nach Wiesenfelden der erste amerikanische Panzer auf. Da der Hausherr, Herr Widmann, sehr krank im Bett lag, hißten unsere Leute auf dem Turm des Schlosses sogleich die weiße Fahne.
Der Chef der Amerikaner wollte aber unbedingt den Hausherrn sehen. Beim Anblick des kranken Mannes hatten die Amerikaner Verständnis. Nach ein paar Tagen Besetzung starb Herr Widmann.
Wir halfen der Familie die Felder bestellen, bis uns
die Heimfahrt nach Straubing wieder möglich war. Die
Donaubrücken waren gesprengt. Wir mußten mit einem
Boot die Donau oberhalb der Stadt Straubing
überqueren.